Freitag, 2. Oktober 2015

3 Gründe, warum nichts ist, wie es aussieht und was man da machen kann

Haben Sie es auch schon erlebt, dass Sie eine Situation ganz klar miterlebt haben und somit unterschrieben hätten, genau zu wissen, was passiert ist? Und dass man Ihnen danach noch weitere Fakten erzählt hat, die das ganze Bild plötzlich verändert haben?

Als ich noch als Polizistin in Zürich gearbeitet hatte, gehörte das Aufnehmen von Verkehrsunfällen zum "Tagesgeschäft". Wenn nötig leistete man erste Hilfe, sicherte die beteiligten Menschen, zeichnete die Endlage der Fahrzeuge an, nahm die Sachschäden auf und das Wichtigste: Man befragte die Beteiligten und Zeugen.

Können Sie sich vorstellen, dass bei diesen Befragungen sehr selten jeder dasselbe erzählte? Und ich kann Ihnen sagen, mit der Zeit spürt man, wenn man angelogen wird. Von diesen Aussagen rede ich hier nicht. Ich meine jetzt wirklich nur jene Zeugen, bei denen ich spürte: Der sagt die Wahrheit! Jede Aussage war nicht genau dieselbe aber jeder war sich sicher, die absolute Wahrheit gesehen zu haben.

Aus seiner Sicht jedenfalls. 

Und so kam es meistens: Ich hatte mindestens so viele Wahrheiten im Notizbuch, wie Aussagen. Und ich würde heute noch unterschreiben, dass jede dieser Aussagen wahr war. Jeder erzählte mit dem Background seiner Welt und seiner Auffassungsgabe, wie er was erfahren hatte! 

Unsere Aufgabe war, alle Fakten (auch diese Aussagen) zu sammeln und gemeinsam mit den Sachbeweisen dem Richter weiterzugeben. Zum Glück war es nicht unsere Aufgabe, etwas zu entscheiden.

Denn die Wahrheit eines Einzelnen kann unmöglich und wird nie die ganze Sicht der Dinge aufzeigen können. Dabei denke ich gerne folgendes Bild: Geometrisch gesehen gibts für 1 Punkt X Möglichkeiten, sich ihn anzuschauen oder sich mit ihm zu verbinden.

Dass sich ein Richter von Amtes wegen ein übergeordnetes Bild machen muss, finde ich logisch. Er bedient sich der Fakten, die ihm vorgelegt werden und tut dann sein Bestes.

Interessant aber ist, dass wir auch wir im Alltag den Anspruch haben, die "ganze Wahrheit" von oder zu etwas zu kennen und zu richten. Etwas zu erkennen ist nichts Schlimmes, oder sogar etwas Gutes, wenn es dazu dient, für sich selbst die Verantwortung zu übernehmen. Denn es kann entspannend für einen selbst sein, sich zu etwas zu positionieren und dazu zu stehen. Anstatt zwischen "Stühlen und Bänken" zu stehen, was viel Energie kostet.

Leider aber entscheiden sich viele Menschen unbewusst, dass sie nicht nur für sich eine Einschätzung treffen, sondern auch noch erwarten, dass alle anderen diese Sichtweise auch übernehmen.

Und warum tun wir dies? 

Wegen der unbewussten Annahme, dass die eigene Sichtweise einer übergeordneten Klarheit und Wahrheit entspricht.

Und dies ist meiner Meinung nach FALSCH. 

Wie oft tun wir anderen Menschen weh, nur weil wir uns nicht die Mühe geben, sich in seine Welt hinein zu versetzen? Wie oft verpassen wir deswegen Chancen, Beziehungen zu pflegen und so noch mehr Tiefe zu erfahren?

Wie oft stossen wir so neue Wege und Chancen von uns weg, schliessen offene Türen und Fenster? 

Was denken Sie: wie oft realisieren wir nicht mal, was wir uns alles vertun?


Die 3 wichtigsten Gründe, warum nichts ist, wie es aussieht, sind:


  • Wenn etwas "aussieht", dann nehmen wir das aus unserer eigenen Sichtweise wahr. Jeder, der es schon einmal ausprobiert hat, weiss, dass eine andere Perspektive zusätzliche oder ganz andere Aspekte schenken kann und erst dann die Geschichte "runder" wird.

  • Jeder erlebt seine Aussenwelt so, wie seine Innenwelt funktioniert. "Mikrokosmos - Makroskosmos". Innen, wie aussen; Oben, wie unten. Aufgrund des universellen Gesetzes der Anziehung realisieren wir in einem Moment der Wahrnehmung "nur" das bewusst, was wir aufgrund unserer inneren "Einstellung", unserer Erziehung, unserer Gene und Ahnenenergie programmiert haben.

  • Irgendwann haben wir als reine Seele entschieden, weshalb wir dieses Leben hier in diesem Körper, mit dieser Familie, dieser Umwelt und dieser Prägung, erfahren möchten: Um bestimmte Erlebnisse und Auf- und Abs durchzumachen. Um uns zu formen. Um uns zu ent-wickeln. Damit das klappt, vergessen wir diese Entscheidung bei unserer Geburt und können dank diesem 'Nichts-mehr-wissen' richtig gut lernen. 


Gerade der letzte Punkt beeindruckt und berührt mich persönlich immer wieder. Wenn ich daran denke, was mein höheres Selbst (meine Seele) alles für mein Leben geplant hat, verstehe ich, dass vor allem meine schweren Zeiten die grössten Lehren beinhalten. Und ich spüre dann diese Demut, diese tiefe Verbindung zu meinem höheren Selbst. Auch das Vertrauen, was mir erlaubt, mich dieser Führung übergeben zu dürfen. Und Schicksalsschläge und Auf- und Abs besser annehmen zu können.


Zurück dazu, warum nichts ist, wie es aussieht: 

Was können wir also tun, um aus dieser Botschaft den grössten Mehrwert zu erhalten?

Ich habe gelernt, dass es für solche Momente ein tolles Rezept gibt, um viel entspannter durchs Leben zu gehen.

die andere Sichtweise miteinbeziehen
Wenn ich realisiere, dass ich auf meinen Standpunkt beharren möchte, halte ich einfach meinen Schnabel. Ich versuche herauszufinden, ob es JETZT grad wirklich darum geht, nur meine Meinung/meine Sichtweise kundzutun, oder ob ich ehrlicherweise noch mehr machen wollte: Jemand anderen von meiner Sichtweise zu überzeugen.

Denn nur meine Meinung kundzutun und den anderen davon überzeugen zu wollen, sind zwei paar Schuhe. Erkennen Sie, was ich meine? 

Der erste Teil kann sachlich sein, völlig selbstverständlich. Sobald ich dies lernte, richtig selbstverständlich zu mir und meiner Ansicht zu stehen, konnte ich dies auch sachlich äussern. So habe ich gelernt, viel Kraft zu sparen.

Der zweite Teil jedoch ist häufig sehr emotional. Diese Emotionalität kostet mir und meinem Gegenüber viel Nerven, Energie! Denn niemand möchte überrollt werden. Also lasse ich es sein.

Interessant ist, dass dann, wenn ich nach meiner sachlichen Bekundung meine Klappe halte, sehr oft Platz für"Wunder" entsteht:

Mein Gegenüber realisiert (meist unbewusst), dass auch er seinen Standpunkt sachlich äussern darf und nicht überrollt wird. Es wird eine respektvolle Basis geschaffen.

Und dies ist häufig die Basis für wundervolle Gespräche, respektvolle Begegnungen und tolle Kooperationen.

Deshalb denken Sie daran: Nie ist etwas, wie es aussieht. Und dahinter steckt Platz für Wunder.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Ergründen von neuen Sichtweisen!

Herzlich, Chantal Perrinjaquet


P.S.

Der Untertitel meines 2. spirituellen Romanes "Ein Schutzengel kommt selten allein" heisst auch "Nichts ist, wie es aussieht". Meine Leser werden unter vielen anderen Botschaften im Roman auch die obige schon entdeckt haben, da könnte ich wetten.

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